Exmoor-Pony
Exmoor-Ponys leben in halbwilden Herden seit über tausend Jahren im Südwesten Englands. Noch heute kann man sie bei einem Besuch im Exmoor antreffen. Wahrscheinlich gehen diese urtümlichen Pferde auf keltische Haustiere zurück, die schon in der Bronzezeit nach England geholt worden sind. In ihrer Heimat, dem Exmoor, herrschen feuchtkalte und windige Wetterverhältnisse. Diesem rauen Klima sind die Pferde gut angepasst. Charakteristisch sind das sehr dichte torffarbene Fell, die hellen Ringe um die Augen und das helle Mehlmaul. Exmoor-Ponys haben kräftige Kiefer und große Zähne, die ihnen auch sehr grobe Vegetation als Nahrung erschließen.
Am Ende des zweiten Weltkriegs fast ausgestorben sind Exmoor-Ponys bis heute eine sehr seltene Pferderasse. 2010 wurde ihr weltweiter Bestand auf etwa 800 Tiere geschätzt.
Konik
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Mitteleuropa Tarpane, wildlebende Pferde. Dabei ist nicht mehr zu klären, ob sie echte Wildtiere waren oder – ähnlich wie die Mustangs in Amerika – auf verwilderte frühe Haustiere zurückgehen. Um 1780 hatte man bei Białowieża die letzten Tarpane gefangen und in einen Wildpark verbracht. Wohl 1806 wurden diese Tiere an örtliche Landwirte verteilt. Sie vermischten sich dort mit anderen Hauspferden. Aus ihren Nachkommen suchte 1936 Tadeusz Vetulani Tiere aus, um Pferde zu züchten, die dem Tarpan möglichst nahe kommen sollten. Das Konik (polnisch: Pferdchen) entstand. Etwa zur gleichen Zeit begannen auch die Gebrüder Heinz und Lutz Heck in Deutschland durch die Kreuzung von Dülmener, Gotland- und Islandpony, Przewalskipferd und Konik ein urtümliches Pferd zu züchten. Beide Zuchtlinien wurden inzwischen oftmals gekreuzt und sind kaum mehr zu unterscheiden. Gemeinsames Merkmal sind die graufalbe Fellfarbe und der dunkle Aalstrich auf dem Rücken. Häufig kommen auch Zebrastreifen an den Beinen vor.
Auf unserer Weide werden Auerochsen, Koniks und Exmoor-Ponys gemeinsam gehalten. Sie erfüllen verschiedene Aufgaben im Ökosystem Weide. Sie fressen beide anders und Anderes. Pferde z. B. können die Halme direkt über dem Boden abbeißen. Rinder reißen ihre Nahrung mit der Zunge ab. Pferd und Rind wirken daher unterschiedlich auf die Vegetation ein. So steht ein reichhaltiges Mosaik verschiedener Pflanzengesellschaften.
Ursprünglich kamen hier an der Oder wie in großen Teilen Europas neben Reh und Wildschwein auch Elch, Rothirsch, Biber, Wisent, Auerochse und Wildpferd vor. Sie haben die Landschaften einst mitgestaltet, die wir heute nur noch menschlich überformt kennen. Mit der ganzjährigen Beweidung durch eine geringe Anzahl großer Pflanzenfresser wird der Versuch unternommen, dem ursprünglichen Landschaftscharakter näher zu kommen. Die Natur soll sich hier möglichst frei entwickeln können, ohne dass ihr ein vorweg geplantes Ergebnis aufgenötigt wird, eine ideale Ergänzung für den Prozessschutz im Nationalpark.
Sie erreichen die Pferde auf der Weidefläche entsprechend der nachfolgenden Karte.